Die Innenstadt

››Du hast keine Klamotten mehr in deinem Schrank? Brauchst noch ein Weihnachtsgeschenk? Dein Bücherregal schaut schon wieder leer aus? Dann ist die Innenstadt der perfekte Ort für dich: hier reihen sich die Geschäfte nur so aneinander.‹‹

<-- Speisesaal

"Natürlich kann ich fahren. Was denkst du denn?", erwiderte Vallory nur empört. Sie wartete darauf, dass Maki einstieg, trat aufs Gaspedal und... fuhr entgegen jeglicher Erwartungen ziemlich vernünftig und vorsichtig. Es war aber nicht so, dass sie sich für die Verkehrsordnungen, den Wagenbesitzer oder sogar für Maki interessierte, sie wollte einfach nur nicht diesem Stück Technik weh tun. Was würde Stalkerbot dann nur von ihr denken? Es widerspricht gegen ihre Prinzipien, der Technologie zu schaden. Und so fuhr sie mit Maki in die Innenstadt und parkte das Auto an einer abgelegenen, unauffälligen Ecke. "Wir wollen ja auch nicht erwischt werden, nicht wahr? Hier kann uns keiner sehen...", erzählte sie und stellte den Motor ab. Langsam rutschte sie näher an Maki heran und lächelte ihm unschuldig zu. Das Mädchen kam dem Pinkhaarigen immer näher, bis ihr Blick plötzlich nach draußen die Straße entlang wanderte. "Da is ja einer!", merkte sie freudig an und sah in Richtung eines Zigarettenautomaten, welcher ein paar Meter entfernt an der Straße stand. "Los, los, worauf warten wir noch!", und somit wanderte ihre Hand in Richtung des Türgriffs.

Das Mädchen stieg aus dem geklauten Wagen aus und spazierte in Richtung der nächsten illegalen Tätigkeit des Tages. Eigentlich war sie ja schon alt genug, aber da sie aus der Sicht der Schule und Maki noch minderjährig war, wäre das ganze noch etwas schwieriger. Aber das alles war auch alles gar nicht so wichtig, denn was sie vorhatte, wäre so oder so nicht erlaubt. Sie stellte sich vor den Automaten, welcher mit Sicherheits- und Jugendschutzmaßnahmen ausgestattet war. Doch dies war selbstverständlich kein Hindernis für Vallory. "Scheiß auf Regeln.", meinte sie nur, als sie mit dem Finger schnippste und einfach so eine Packung aus dem Automaten fiel. "Alter, ist das geil!", lobte sich das Mädchen selbst und griff nach der Packung. Ihr Metallarm baute sich um, sodass sie anstatt des Daumens ein Feuerzeug hatte, und somit zündete sie sich die erste Zigarette an. Sie nahm einen tiefen Zug und schaute Maki an, worauf sie einen Kussmund formte und dem Jungen den Rauch entgegen blies.

"Och komm, jetzt guck doch nicht so böse." Vallory nahm den nächsten Zug der Zigarette. "Ist doch nur ein bisschen Rauch.", hing sie dann noch frech an, was jedoch von einem schüchternen und verlegenen "Tut mir Leid" gefolgt wurde. "Ich hoffe, dich stört das Rauchen nicht?", fragte sie. Wegen solchen Kleinigkeiten wollte sie sich nun nicht bei dem Jungen unbeliebt machen, das würde sich nicht wirklich mit ihrem Plan vertragen. "Komm, dann lass ma gucken, was wir finden können. Geld haste, oder? Oder soll ich dir das auch... 'besorgen'.", Die Aussage unterstützte sie mit in der Luft gezeichneten Gänsefüßchen. Sie könnte ischerlich in einen Bankautomaten rieinkommen, aber nach Zigaretten und einem Auto wäre das schon eine ziemlich große Nummer. Aber das würde sie vermutlich nicht stören, sie kommt jedenfalls leichter damit weg als Maki. Sie lief in Richtung der Innenstadt und hielt sich dicht an Makis Seite.

"Hm... Sorry.", entschuldigte sich Vallory leicht verlegen und warf nach einem letzten Zug die Zigarette auf den Boden und trat sie aus. "Tze! Nenn mich nicht 'kleines Mädchen'!", antwortete das Mädchen, welches jedoch tatsächlich ein ganzes Stück kleiner war, mit verärgertem Unterton. Doch als sie zu dem Jungen hinaufschaute und selber den Größenunterschied realisierte, musste sie lachen und boxte Maki leicht und verspielt gegen die Schulter. Sie achtete allerdings darauf, ihren normalen Arm zu nutzen, sie wollte dem Pinkhaarigen ja nicht gleich alle Knochen brechen."Außerdem würde ich keine Bank überfallen, ich bin doch nicht lebensmüde. Ein einfacher Geldautomat reicht auch." Dann blickte Vallory in Richtung des Supermarkts, auf den Maki zeigte. "Das wäre doch schonmal ein guter Anfang."

Ohne viele Worte trat Vallory ein, nahm sich einen Einkaufskorb und lief vor Maki hinweg. Zielstrebig stolzierte sie in Richtung der Getränkeabteilung und blickte einige Sekunden lang konzentriert auf die Auswahl, bis sie sich eingestehen musste, dass sie etwas überwältigt von der Auswahl war. Eigentlich nahm sie sich immer das, was sie von ihren Eltern klauen konnte, oder was Alastair zuhause hatte. Natürlich würde sie das nei zugeben, aber was sowas anging, hatte sie kaum einen eigenen Willen. Viel lieber richtete sie sich nach Alastair, um ihm so ähnlich wie möglich zu sein. Und nachdem sie bereits erfuhr, dass Maki nicht wie Alastair ganz mit dem Rauchen einverstanden war, wusste sie nicht, was er noch für Abneigungen haben könnte. Also griff sie einfach nach der erstbesten Flasche aus der 18er-Abteilung, die ihr bekannt vorkam, legte sie in den Korb und wandte sich dann an Maki. "Am besten suchst du dir noch ein paar Flaschen aus, was du halt magst." Kurz schweiften ihre Gedanken ab. Eigentlich sind die beiden noch noch minderjährig, unter 18, und dürften dieses Zeug gar nicht kaufen. Aber in Wirklichkeit ist die Rothaarige ja schon deutlich älter, was den ganzen Kauf deutlich leichter machen würde. Maki sollte natürlich nicht ihr wahres Alter erfahren, aber sowas wie gefälschte Ausweise sind ja auch nichts neues und bei Vallory vielleicht sogar zu erwarten. "Ich würd vorschlagen, du gibst mir später das Geld und ich bezahle. Ich bin auf solche Situationen 'vorbereitet'.", deutete sie nur an. Schließlich wanderte sie langsam, um sich nicht zu weit von Maki zu entfernen, in Richtung der Snacks und griff nach der einen oder anderen Tüte.

"Naja, das würde etwas schwerer werden, aber es gibt doch immer einen Weg.", antwortete Vallory ruhig. "Von mir aus kannst du das aber gerne übernehmen." Sie packte sich noch ein paar Chipstüten in den Korb und kehrte zu Maki zurück. "Ich denke, ich wäre soweit." Sie wippte ein wenig auf den Zehen vor und zurück und schaute in den Korb. "Wie viele Leute wir wohl zusammenbekommen können? Nachher sitzen wir da noch ganz allein mit dem ganzen Zeug. Nicht, das ich da ein Problem mit hätte - bleibt mehr für uns.", meinte sie kichernd. "Wir können uns ja sicher zu zweit vergnügen, oder was meinst du?"

Vallory folgte dem Jungen verwundert, hinterfragte aber nicht weiter, was er vorhätte. Nachdem er bezahlte und sich die beiden dann dem Ausgang näherten, musterte sie den Pinkhaarigen mit dem Korb noch einmal. "Das... war einfacher, als ich erwartet hatte?" , merkte sie nur an. "Dann lass uns mal gucken, dass wir ein paar Gäste auftreiben." Als sie nach draußen schaute, fiel dem jungen Mädchen eine bekannte Gestalt auf. 'Was er wohl hier macht?', fragte sich die Mechanikerin, als sie Alastair zu erkennen schien. Doch sie beschloss, trotz des ersten Überraschungsmoments nicht weiter auf ihn einzugehen, auch wenn es ihr schwer fallen würde, ihren Schwarm einfach so zu ignorieren. Aber fürs erste war das vermutlich die bessere Handlung, würde Al nicht selber handeln wollen. Und sie war sich sicher, dass er die Situation analysieren könnte und wissen würde, was zu tun ist.

Vallory nickte erfreut, als der Pinkhaarige ihrem Plan zustimmte. Der Vorschlag, mit der U-Bahn zu fahren, kam jedoch etwas unerwartet. "Wir haben doch noch das Auto hier stehen?", wunderte sie sich, ehe die Rothaarige kurz innehielt und darüber nachdachte. "Wenn ich es mir recht überlege, wäre es lustiger, die U-Bahn zu nehmen. Dann kann uns auch keiner sehen, wenn wir an der Schule ankommen." Im Prinzip konnte es ihr ja ziemlich egal sein, ob die Person ihr Auto wiederbekommt oder nicht. Irgendwie wird sie es schon wiederfinden und vor Ärger ist Vallory auch geschützt, dafür würden ihre Arcana-Kontakte schon sorgen. Sie wären zwar sicherlich nicht erfreut darüber, wie unverantwortungsvoll Vallory handelte, aber sie würden sich darum kümmern. Somit griff Vallory mit ihrer menschlichen Hand nach der Hand des Pinkhaarigen und zog leicht an ihm, in der Hoffnung, dass Alastair sie bei diesem 'Händchenhalten' sah und irgendeine Form von Eifersucht verspürte. Unglaublich unwahrscheinlich, aber man kann es ja versuchen.

--> Schulhof